Energiefresser Fenster: So können Sie Ihre Fenster dämmen
Der sogenannte U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) gibt an, wie gut der Wärmeschutz eines Fensters ist. Je geringer der Wert ist, desto weniger Wärme geht durch das Fenster verloren. Heutige 2-fach Verglasungen weisen meist einen U-Wert von 1,1 bis 1,3 W/(m²K) auf, während Dreifachverglasungen Werte von 0,8 bis 0,9 W/(m²K) erreichen.
Sind Ihre Fenster undicht?
Ob Ihre Fenster dicht sind oder zu viel kostbare Heizenergie verschwenden, überprüfen Sie mit einfachen Tricks. Wenn eine an den Rahmen gehaltene Kerze flackert, ist es wahrscheinlich, dass irgendwo Zugluft einströmt. Wem das zu unsicher ist, der greift zu einem Blatt Papier. Wenn sich dieses, zwischen Rahmen und Flügel eingeklemmt, bei geschlossenem Fenster herausziehen lässt, sollten Sie dringend über eine Fensterdämmung nachdenken. Wiederholen Sie diesen Test an mehreren Stellen des Fensters, denn es kann vorkommen, dass Dichtungen unterschiedlich schnell verschleißen. Doch es sind nicht immer die Fenster, auch poröses Silikon an den Anschlussfugen kann für ein unangenehmes Zugluftgefühl sorgen. In diesem Falle reicht es meist aus, das Silikon zu erneuern, um die Wärme im Gebäude zu halten.
Wie lassen sich Fenster dämmen?
Es gibt einige Möglichkeiten, den Dämmwert Ihrer Fenster zu erhöhen. Je nach Alter der Fenster können schon kleine Einstellungen des Flügels dafür sorgen, dass das Fenster dichter ist. Mit höherem Anpressdruck vermeiden Sie Zugluft. Um den Anpressdruck zu erhöhen, drehen Sie die Schließzapfen im Uhrzeigersinn.
Bringt das nichts, können die Dichtungen das Problem sein. Fensterdichtungen sind jeden Tag hohen mechanischen und thermischen Belastungen ausgesetzt und verschleißen mit der Zeit. Kostengünstig sind Klebedichtungen, die Sie selbst anbringen können.
Auch Thermofolien, die auf die Scheibe aufgebracht werden, können einen Effekt haben, dieser tritt besonders bei alten 2-Scheiben-Verglasungen und Einfachverglasungen auf. Wärme geht jedoch weiterhin verloren. Daher sollten Sie diese Fenster dämmen.
Die Fensterlaibungen können Sie sowohl außen als auch innen dämmen. An der Außenseite sollte der Putz, bzw. die Dämmung über den Blendrahmen reichen. Die innere Laibung kann mit Dämmplatten ausgekleidet werden und sorgt so dafür, dass die Laibung selbst nicht so stark auskühlt.
Viel Wärme geht über ungedämmte Rollladenkästen verloren, gerade in älteren Häusern. Auch hier ist eine nachträgliche Dämmung möglich. Eine schnelle Notlösung ist auch das Schließen der Rollläden oder die Verwendung dickerer Vorhänge, so kann Zugluft abgehalten werden.
Alte Fenster dämmen oder sogar ganz austauschen?
Bei Fenstern handelt es sich zwar um äußerst langlebige Bauteile eines Hauses, moderne Fenster haben zum Beispiel eine Lebensdauer von 40 bis 50 Jahren. Trotzdem gilt die Faustregel, dass Fenster, die älter als 20 Jahre sind, getauscht werden sollten, weil sie nicht den aktuellen Standards hinsichtlich Energieeffizienz und Einbruchschutz entsprechen.
Weisen Holzfenster Risse oder Spalten auf, lohnt sich ein Austausch, auch wenn sie oberflächlich gekittet werden können. Auch trübe Fenster sind ein untrügliches Anzeichen, dass ein Austausch nötig ist.
Ein Punkt, an den viele Hausbesitzer nicht denken, ist die Modernisierung der Heizungsanlage im Haus. Eine effiziente Heizung kann nur dann vernünftig und lohnend eingesetzt werden, wenn die kostbare Heizenergie sich nicht gleich wieder durch die Fenster davon macht, immerhin sind es 20 % der Wärme, die im Schnitt durch die Fenster verloren geht. Denken Sie also unbedingt an Ihre Fenster, wenn Sie eine moderne Heizung einbauen. Die höheren Investitionen lassen sich durch geschickt kombinierte Förderungen abmildern.