Wall - Box für privaten Parkplatz (Mehrfamilienhaus)
als Eigentümer haben Sie das Recht auf bauliche Veränderung zur Installation einer Wallbox. Sie müssen dazu dennoch zuerst über die Verwaltung einen entsprechenden Antrag in die WEG einbringen. Dazu rate ich Ihnen dringend einen kompletten Kostenvoranschlag inkl. Bauplanung durch ein Fachunternehmen beizufügen. Insb. müssen Sie auf die Punkte Brandschutz, Wegerecht und Elektroausführung achten. Es muss sichergestellt werden, dass die Elektroversorgung des Hauses durch den Anschluss der Wallbox nicht beeinträchtigt wird (Stichwort: dynamisches bzw. statisches Lastmanagement). Als Wallbox kann ich hierzu den "Laderoboter" (Home oder Charge) von easee empfehlen.
Natürlich wäre es sehr sinnvoll, wenn ein System installiert wird, dass später erweitert werden kann (Stichwort: Verbrennerverbot ab 2035); hierbei ist dann auf jeden Fall ein dynamisches Lastmanagement einzusetzen, so dass der vorhandene elektrische Anschluss nicht überlastet werden kann. Dieses Argument wird häufig von "Gegnern" angeführt ("Dann gehen ja im Haus die Lichter aus").
Lassen Sie sich also von Anfang an durch ein Fachunternehmen begleiten. Alleingänge scheitern häufig sofort an den genannten Themen, insb. am Brandschutz.
Die Erstellung eines neuen Anschlusses mit einer separaten Zählersäule ist sehr teuer.
Nutzen Sie ggf. für die Wallbox bzw. Ihr Ladesystem eine Lösung gemäß EnWG §14a, damit sie kostengünstigen Strom für das Laden der Fahrzeuge nutzen können.
Sie sollten auf jeden Fall eine Lösung realisieren, die für jeden Stellplatz eine separate Wallbox möglich macht; die Idee, dass sich je zwei Stellplätze eine Wallbox teilen, ist super, aber wir kennen ja, wie Menschen sind...
Sofern also mehr als Ihr eigener Stellpatz versorgt werden soll, sollte es problemlos ausreichen, von der Hausverteilung aus eine 22 kW-Leitung zu den (4) Boxen zu führen und dort die Boxen in Reihe anzuschließen. Die Leistung führt also nur in die erste Box, dann von der ersten zur zweiten usw. (zumindest macht man das bei easee so und die werden z.B. in Schweden und Norwegen fast ausschließlich für solche Sachen benutzt, u.a. weil das Lastmanagement schon eingebaut ist und die Boxen eine Phasenrotation können, damit die 3 Phasen immer möglichst gleichmäßig belastet werden). Zudem kann man die Ladeplätze soweit vorbereiten, dass man dann, wenn der nächste Eigentümer an seinem Platz laden will, dieser nur noch das "eigene" Innenleben der Box kauft (Charge-Berry), einklickt und fertig. Dauert 1 Minute. Die Installationsfirma muss nur die Rückplatte beim Aufbau einmal programmieren, was mit der App und per NFC in ca. 1 Minute pro Box abläuft. Einfacher geht es nicht.
Vlt fragen Sie sich, ob eine 22 kW-Leitung für 4 Boxen reicht? Ja, definitiv, denn die Autos werden so gut wie nie gleichzeitig geladen. Da wäre es völlig unsinnig, jede Box einzeln anzuschließen.
Für die getrennte Abrechnung kann man die Ladeanlage bei einem Backend-Anbieter anmelden. Am besten dazu mal bei easee anfragen.
Ganz wichtig ist nur, dass ein dynamisches Lastmanagement eingebaut wird, dann wird es niemals zu einer Überlastung des Hausanschlusses kommen.