Sonnenstrom Teil 3: Smarte Steckdosen helfen
#nutzermeinung
Im ersten Teil dieser Serie haben wir ihnen erläutert, welche großen Vorteile es hat, selbst erzeugten Solarstrom für das Elektrofahrzeug zu nutzen; wie einfach das gehen kann, haben wir Ihnen im zweiten Teil vorgestellt und diesmal geht es um eine weitere Variante, diesmal geht es um smarte Steckdose – viel Spaß beim Lesen und umsetzen!
Was sie in diesem Teil erwartet:
Was sind smarte Steckdosen?
Wie man mit smarten Steckdosen Solarstrom besser ausnutzt.
Von dummem und smarten Steckdosen
Steckdosen – wie viele davon haben Sie zuhause? Und wie viele davon können mehr, als einfach nur Strom abgeben? Keine? Dann sollten wir dringend über smarte Steckdose sprechen und was sie damit machen können.
Tatsächlich sind normale Steckdosen zuhause für nichts anderes gemacht, als ihre Geräte zuverlässig mit Strom zu versorgen. Um den heimischen Steckdosen ein wenig Intelligenz beizubringen, musste man sich solche Dinge die Zeitschaltuhren, Thermostatadapter oder Verbrauchsmessgeräte zulegen.
Schon seit längerer Zeit gibt es aber „smarte“ Steckdosenadapter. Diese werden einfach in eine normale Steckdose gesteckt und schon hat man eine Steckdose, die plötzlich ganz viel kann.
Abb.: links – normale Steckdose; rechts – Steckdose mit smartem Adapter (Fotos: J. Affeldt)
Die smarten Steckdosenadapter gibt es von verschiedenen Anbietern; ihnen ist gemein, dass sie diverse Programmierungs- und Steuerungsmöglichkeiten via Smartphone-App in sich vereinen. Teilweise ist auch eine Steuerung durch externe Signale möglich.
Smarte Möglichkeiten sind (Auswahl):
Aktivierung via Smartphone
Hinterlegung eines Zeitprogrammes
Aktivierung nach Wetterereignissen, z.B. Sonnenauf- und untergang
Aktivierung durch Sprachbefehle
Messung des Stromverbrauches
Aktivierung durch andere smarte Steckdosen (Master/Slave) und externe Signale
Wie bereits erwähnt, lässt sich jede smarte Steckdose per Smartphone-App durch einfaches Antippen steuern und kontrollieren.
Abb. von links nach rechts: Smartphone-App (drei von vier smarten Steckdosen aktiv, eine inaktiv), Kontroll-App der Solaranlage, diese liefert aktuell mehr als 2 kW Leistung. Via App wurde die Steckdose aktiviert, der Solarstrom fließt in die Batterie (Screenshots: J. Affeldt)
Im oben gezeigten Beispiel werden die Steckdosen wie folgt genutzt:
Dachboden: Steckdose aktiv (grün)
Zweck: gezielte Aktivierung eines Antennenverstärkers via SmartphonePV-Schuppen: Steckdose aktiv (grün)
Zweck: Messung der Solarstromproduktion einer steckbaren SolaranlageGefrierschrank: Steckdose aktiv (grün)
Zweck: Betrieb des Gefrierschrankes zwischen Sonnenauf- und untergang (Optimierung der Eigenstromnutzung)Laden: Steckdose inaktiv (grau)
Zweck: gezielte Schaltung der Steckdose via Smartphone zum Laden von Akkus (siehe unten)
Optimierte Nutzung von selbsterzeugtem Solarstrom
Hier nun zwei Beispiele, wie sich mit smarten Steckdosen der Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom optimieren lässt:
1. Automatisierte Aktivierung und Deaktivierung von Verbrauchern
Viele Stromverbraucher im Haushalt müssen nicht zwangsläufig ununterbrochen mit Strom versorgt werden. So ist es kein Problem, moderne Kühl- und Gefriergeräte zeitweise vom Stromnetz zu trennen, ohne dass Gefahr für die Lebensmittel besteht (vgl. hierzu die Betriebsanleitung). Werden diese Geräte gezielt nur tagsüber, also zwischen Sonnenauf- und untergang, mit Strom versorgt, kann mehr vom selbst erzeugten Solarstrom genutzt werden – nachts bleiben die Geräte einfach ausgeschaltet und reduzieren damit den Bezug von teurem Strom aus dem Netz.
Doch statt mit einer einfachen Zeitschaltung zu arbeiten, die im Laufe des Jahres laufend angepasst werde müsste, können smarte Steckdosen automatisch nach Sonnenauf- und untergang schalten und die Solarstromnutzung damit optimieren.
2. Laden von Fahrzeugbatterien
Ohne jeden Aufwand lassen sich Fahrzeugbatterien, z.B. von Elektrofahrrädern, elektrischen Rollern oder Elektroautos, gezielt laden, wenn die eigene Solaranlage ausreichend Strom liefern. Hierzu ist es zunächst nötig, die Fahrzeugbatterie samt Ladegerät über eine smarte Steckdose mit dem Stromnetz zu verbinden.
Mit Hilfe einer passenden App kann jederzeit die Stromerzeugung der eigenen Solarstromanlage nachverfolgt werden – dies kann auch mit einer weiteren smarten Steckdose erfolgen, da die meisten Modelle auch eine Stromerzeugung/Einspeisung messen können.
Liefert die Solaranlage ausreichend Strom, kann mit der App die smarte Steckdose von überall per Fingertipp aktiviert und damit Ladung gestartet werden. Auf diese Weise wird die Batterie erst dann geladen, wenn weniger oder kein Strombezug aus dem Netz mehr nötig ist.
Abb.: Die smarte Steckdose wurde via App aktiviert, die Ladung ist aktiv (grüne LEDs an der Batterie); Foto: J. Affeldt
Fazit: Wer ohne großen technischen Aufwand den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms optimieren möchte, kann ohne Bedenken zu smarten Steckdosen greifen. Die Nutzungsszenarien sind vielfältig, die Bedienung kinderleicht und der Nutzen ist groß.