Ohne eigenen Stellplatz ein Elektroauto laden
#nutzermeinung
Eigenheimbesitzer mit eigenem Stellplatz können dieses Thema schnell abhaken. Doch wie sieht es für sogenannte Laternenparker ohne Stellplatz und eigener Lademöglichkeit aus? Schließlich hält sich vehement das Vorurteil, für ein Elektroauto brauche man eine eigene Lademöglichkeit, an der man das Fahrzeug wie sein Handy jeden Abend anschließt.
Genug Reichweite für eine Woche
Inzwischen liegt die reale Reichweite von Elektroautos bei 300 bis 400 Kilometern – auch im Winter. Macht man sich die Mühe und prüft, wie viele Kilometer man eigentlich am Tag fährt, wird man feststellen, dass viele Nutzer mit dieser Reichweite eine ganze Woche auskommen dürften.
Mehrere Studien ergaben, dass die durchschnittliche Fahrleistung deutscher Autofahrer bei 12.000 Kilometern im Jahr liegt. Das entspricht etwa 33 Kilometern pro Tag. Daraus ergibt sich eine wöchentliche Laufleistung von 231 Kilometern. Mit den oben erwähnten 300 bis 400 Kilometern Reichweite eines Elektrofahrzeugs hat man also noch einen Puffer für diverse Eventualitäten.
Aber wo soll ich laden?
Neben Apps wie der E.ON Drive-App gibt es Onlineübersichten wie beispielsweise Goingelectric.de mit einem Stromtankstellenverzeichnis, in dem öffentlich zugängliche Ladepunkte detailliert verzeichnet sind.
Ebenso bieten Google Maps und seit iOS14 auch Apples mobiles Betriebssystem die Möglichkeit, in den Karten nach Ladestationen zu suchen und sich direkt dorthin navigieren zu lassen.
Inzwischen gibt es in Deutschland über 61.000 Ladepunkte an mehr als 21.000 Standorten und sicher auch in der eigenen Nähe mehrere.
Beim Einkaufen tanken
Immer mehr Handelsunternehmen bieten auch Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge an. Diese können aufgrund der geringen Anforderungen auch an kleineren Filialen realisiert werden. Reicht also ein wöchentlicher Ladevorgang für das eigene Bewegungsprofil, so kann dies während des Wocheneinkaufs auf dem Parkplatz eines Supermarktes oder Einkaufszentrums erledigt werden.
Sollte man als Mieter einen Stellplatz sein Eigen nennen, dann könnte die eigene Wallbox bald doch Wirklichkeit werden, da mit der WEG-Reform und der Überarbeitung des Wohneigentumsgesetzes auch Mieter und Eigentümer innerhalb einer Eigentümergemeinschaft das Recht haben, einen Ladepunkt zu installieren.