Ladekarte oder App: Womit lädt man an öffentlichen Ladesäulen besser?

10.09.2020

#nutzermeinung


Am einfachsten wäre es, wenn man wie an einer klassischen Tankstelle seine Kredit- oder EC-Karte ans Lesegerät hält. Piep. Fertig, Ladevorgang bezahlt. Doch leider sind wir in der Elektromobilität noch nicht so weit. 


Noch richtet sich der Preis an einer Ladesäule nach der Ladekarte bzw. der App. Das ist so, als würde der Literpreis Benzin davon abhängen, ob man mit Visa oder Mastercard bezahlt. Verrückt, oder? Aber das wird sich einpendeln. Da brauchen wir alle noch ein wenig Geduld.


Die Karte ist schneller 

Ob man nun an öffentlichen Ladesäulen eher die Ladekarte aus Plastik oder die App nutzt, ist eine persönliche Entscheidung. Wer immer an der gleichen Säule lädt, dürfte mit der Karte schneller sein. Dranhalten, Freischaltung, Strom fließt. Wer ständig an wechselnden Orten lädt, sollte besser zur App greifen. Das verhindert Abrechnungsüberraschungen. 


In der App bekommt man mit dem Anschluss auch den aktuellen Preis angezeigt. Das passiert bei der Ladekarte nicht. Bei unbekannten Ladestandorten lohnt sich ein Blick auf die Preise: Pauschale oder Kilowattstunden-Preise, Stand- oder Blockiergebühr? Etliche Betreiber haben sich komplexe Abrechnungsmodelle ausgedacht. Wer dachte, Strom wird wie daheim nach Verbrauch, also Kilowattstunden abgerechnet, erlebt mitunter böse Überraschungen.


Das Smartphone ist eben immer dabei

Am schlimmsten sind Pauschalen. Egal wie lange man an der Ladesäule steht, wird ein fixer Betrag in Rechnung gestellt. Wer noch eine lange Fahrt vor sich hat, will an Schnellladesäulen nur die notwendige Strommenge, maximal bis 80 Prozent der Ladekapazität laden und dann schnell weiter. Da nervt ein pauschaler Betrag. Mit der Pflicht zur eichrechtskonformen Ladesäule sollten die Pauschalen langsam verschwinden. Die Vorschrift sieht nämlich eine Abrechnung nach Verbrauch vor. Allerdings kann das Umrüsten der Ladesäulen noch weit bis ins Jahr 2021 dauern.


An entlegenen Standorten mit schlechtem Mobilfunkempfang, hat die Ladekarte wiederum ihre Vorteile. Ärgerlich ist nur, dass in der Regel eine Ladekarte für den Elektromobilisten nicht ausreicht. Um wirklich sicher zu gehen, überall laden zu können, ist ein Auswahl notwendig. Genau das nervt, denn ich will nicht noch mehr Plastikkarten in meinem Portemonnaie mitschleppen. Mein Smartphone dagegen, habe ich immer bei mir.




Ob Charge Card oder Drive App: E.ON hat beides.






















Dieser Blogartikel spiegelt die Meinung eines unabhängigen Community-Mitglieds wieder. Er beinhaltet keine offizielle E.ON Position oder Meinung.

4 Kommentare
2020-10-26T12:41:11Z
Montag, 26.10.2020 um 13:41 Uhr
Ich habe leider selbst noch kein Elektromobil und weiß deshalb nicht, wie teuer das Aufladen überhaupt ist.Kann mir jemand einen ungefähren Richtwert mitteilen? D.h. wenn ich ein Auto mit ca. 300km Reichweite haben, wie viel würde mich das im Durchschnitt dann kosten?
2020-10-26T12:58:50Z
Montag, 26.10.2020 um 13:58 Uhr
Hallo Paul,
da können wir ja mal eine Beispielrechnung machen. Ein Verbrauch von 20 kWh Energie auf 100 km ist ein realistischer Wert für ein Mittelklasse-E-Auto. Gehen wir davon aus, dass Du an einer öffentlichen Wechselstrom-Ladesäule 0,34 Euro pro kWh bezahlst: 60 kWh * 0,34 Euro = 20,40 Euro. An einer Schnellladesäule würde es etwas teurer werden, dafür wäre die Batterie schneller wieder voll. An Deiner Wallbox in der heimischen Garage dürfte etwas günstiger werden, kommt ganz auf Deinen Stromtarif an. Aber damit hast Du eine ungefähre Größenordnung.
2022-05-24T08:53:27Z
Dienstag, 24.05.2022 um 10:53 Uhr
...aber keine Sorge, die Preise steigen rasant, so schnell kann man gar nicht arbeiten um das alles finanzieren zu können.


Ich war gestern an einer E-ON Ladesäule BAB 4 Auerswalde nahe Chemnitz) und wurde mit 0,82 ct/kWh abgezockt! An der Säule selbst war für Roaming kein Preis angeschrieben, nur der Vermerk: Preis des Roaming Anbieters. (Eins-Energie bei mir)  Auf der anderen Seite der BAB war Aral mit nagelneuen Ladesäulen, da hätte ich dann 106 ct/kWh zahlen sollen...


Ganz ehrlich: da kann ich auch wieder Diesel fahren!

 

2022-05-24T13:55:30Z
Dienstag, 24.05.2022 um 15:55 Uhr
Jirka, ich verstehe ja Dein Entsetzen, aber deswegen gleich zurück zum Diesel? Dass man mit dem E-Auto günstiger fährt war lange Zeit ein schönes Zusatzargument. In der aktuellen Lage sind aber alle Energieträger sehr viel teurer geworden, egal ob Du nun Öl, Kohle, Gas, Holz (Pellets) benötigst. Für mich spricht die Situation mehr für Energieautonomie, also weniger Abhängigkeiten von Lieferanten und (da wo möglich) als Verbraucher einen hohen Anteil der Selbstversorgung mit Sonnenenergie.
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