Elektroauto Zulassungen steigen rasant an
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Plus 365,1 Prozent ist eine beeindruckende Zahl. Sie beschreibt die Steigerung zugelassener Elektroautos im Oktober 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Mit einem Anteil von 8,4 Prozent an allen Neuzulassungen erreichen die elektrisch angetriebenen Autos einen neuen Rekord (23.158 E-Autos). Etwas erfolgreicher sind nur die Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge mit einem Anteil von 9,1 Prozent, schreibt das Kraftfahrtbundesamt.
Der starke Zuwachs ist unter anderem auch deshalb bemerkenswert, da im Zeitraum von Januar bis Oktober 2020 Corona-bedingt weniger Pkw in Deutschland zugelassen wurden als in den beiden Vorjahren. Private Besitzer aber auch Unternehmen zögern und fragen sich, ob jetzt der richtige Moment für ein neues Auto ist. Doch Argumente wie der emissionsfreie Antrieb und die staatliche Förderung scheinen mehr Gewicht in Richtung Elektroauto bei der Entscheidungsfindung zu verlagern.
Abb: Corona-bedingter Einbruch (grün) bei den PKW-Zulassungen in Deutschland (Grafik: Kraftfahrtbundesamt)
E-Auto Zulassungen – Die Innovationsprämie wirkt
Neben der Umweltfreundlichkeit gibt es noch einen weiteren Grund für den Erfolg der Elektroautos. Eigentlich sind es zwei: Die staatliche Förderung in Form von Umweltbonus und Innovationsprämie. Die Bundesregierung hat im Sommer 2020 den Umweltbonus für Elektroautos mit der Innovationsprämie bis Ende 2021 verdoppelt. So gibt es bis zu 9.000 Euro Rabatt für ein reines Elektroauto, das laut Herstellerliste unter einem Nettopreis von 40.000 Euro liegt. Das verfehlt seine Wirkung nicht. Schließlich entsprechen 9.000 Euro Rabatt 22,5 Prozent bei einem Kaufpreis von 40.000 Euro. Für teurere Elektroautos als auch Plug-In-Hybride fällt die Förderung etwas geringer aus. Die aktualisierte Liste der förderfähigen E-Autos gibt es bei der Bafa. Wer eine Elektroauto least, sollte eine Laufzeit von mindestens 23 Monaten wählen, nur dann gibt es die volle staatliche Förderung.
Nettolistenpreis unter 40.000 Euro | |||
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Bund |
Hersteller |
Gesamt |
Elektro- oder Brennstoffzellen-Auto |
6.000 € |
3.000 € |
9.000 € |
Plug-in-Hybrid-Auto |
4.500 € |
2.250 € |
6.750 € |
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Nettolistenpreis zwischen 40.000 und 65.000 Euro | |||
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Bund |
Hersteller |
Gesamt |
Elektro- oder Brennstoffzellen-Auto |
5.000 € |
2.500 € |
7.500 € |
Plug-in-Hybrid-Auto |
3.750 € |
1.875 € |
5.625 € |
Bafa meldet Rekorde bei Antrag auf Umweltbonus
Die Anträge auf den erhöhten Umweltbonus schossen ab Juli nach oben. 34.213 Anträge im Oktober sind ein neuer Rekord in den Aufzeichnungen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Die Behörde zahlt den Umweltbonus auf Antrag nach Anmeldung des Fahrzeugs aus. Mit insgesamt über 153.000 Anträgen fällt mehr als die Hälfte aller Anträge (309.000) auf Umweltbonus ins Jahr 2020. Dabei wird der staatliche Zuschuss bereits seit Sommer 2016 gewährt. Zusätzlich sprechen eine zehnjährige Befreiung von der Kfz-Steuer sowie bei Firmenwagen der reduzierte Satz beim geldwerten Vorteil für ein Elektroauto (0,25 % Elektroautos, 0,5 % Hybrid-Fahrzeuge)
Abb: Stark steigende Zahlen bei den Anträgen auf Umweltbonus (Quelle: Bafa)
Mehr Angebot, sinkende Preise
Bislang war das Angebot an bezahlbaren Elektroautos überschaubar. Aktuell kommt der VW ID3 zu den ersten Käufern. Damit steigt Volkswagen, Deutschlands größter Autohersteller, in den Massenmarkt ein. Einige Hersteller wie beispielsweise Hyundai bieten Kunden aus eigener Tasche 5.000 statt 3.000 Euro Rabatt an. Mit einer neuen Version des Renault Zoe, dem Honda-e, Mazda MX 30 sowie dem Corsa-e ist die Auswahl an Alltagsautos mit Elektroantrieb deutlich größer geworden. Auch die Preise dürften in absehbarer Zeit sinken. Tesla hat angekündigt, die Kosten seiner Batterieproduktion zu halbieren. Gleichzeit soll die Reichweite steigen und der Verkaufspreis sinken. Teslas Ziel: Ein Elektroauto ab Einstiegspreisen von umgerechnet 21.000 Euro.