Einsteigen und losfahren – keine Ladeplanung notwendig
#nutzermeinung
Bei einer Reise mit dem Auto muss man an vieles denken. Getränke, ein gutes Buch, Ladekabel für das Smartphone. Nur an eines denkt man nicht: Ist der Tank voll? In der Regel fährt man einfach los. Sollte sich die Tanknadel dem roten Bereich in der Anzeige nähern, biegt man an der nächsten Tankstelle ab und füllt den Tank. Genauso problemlos läuft heute das Reisen mit Elektroautos. Etliche Menschen glauben noch immer, man müsse lange Fahrten vorab planen. Diese Zeiten sind vorbei.
Rund 3.900 Schnellladesäulen
Laut Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gibt es in Deutschland 27.700 öffentliche Ladesäulen (Stand März 2020). Davon sind 14 Prozent, also rund 3.900, Schnellladesäulen. Zumeist findet man sie auf Rast- und Autohöfen entlang der Autobahnen. Mit Ladeleistungen von 50 kW und höher ermöglichen sie eine schnelle Weiterfahrt. Der Ladestopp dauert, je nach Leistung der Säule und Aufnahmekapazität des Autos, eine Mahlzeit oder auch nur einen Toilettenbesuch plus Kaffee to go.
Die aktuellen Zahlen der öffentlichen Ladeinfrastruktur zeigen einen Zuwachs von über 50 Prozent innerhalb eines Jahres. Daran erkennt man, wie rasant das Angebot wächst. Nach Berechnungen des BDEW benötigen wir für eine Million E-Autos in Deutschland 70.000 Normalladepunkte (AC) und 7.000 Schnellladepunkte (DC). Derzeit sind hierzulande schätzungsweise eine Viertel Million E-Autos zugelassen. Für die Betreiber der Ladepunkte (zu 70 Prozent Energieunternehmen) ist Aufbau und Betrieb noch ein Zuschussgeschäft.
Navi denkt mit
Den Fahrern eines Elektroautos kann es egal sein. Sie finden entlang der Autobahnen bereits heute ausreichend Lademöglichkeiten. Wobei man seine Route nicht mehr entlang der Ladesäulen planen muss. In der Regel kennen die Navigationssysteme in den Fahrzeugen den nächstgelegenen Ladepunkt. Etliche Fahrzeuge berücksichtigen bei der Routenplanung bereits notwendige Ladestopps und zeigen die Standorte der Säulen an. Auch die Ladezeit wird bei der Routenplanung bereits einkalkuliert.
Google Maps kennt Ladepunkte
Wer vorab einen Blick auf Ladestationen entlang seiner Route werfen möchte, findet dazu viele Lade-Apps wie beispielsweise die E.ON Drive App. Inzwischen sind die "Ladepunkte" oder "Ladestationen" auch in Google-Maps verzeichnet und somit suchbar.
Als einer der ersten Autohersteller setzt Polestar in seinem Elektroauto Polestar 2 auf das Betriebssystem Android Automotive. Somit kommt Google Maps in der Navigation zum Einsatz. Bei der Routenberechnung werden dem Fahrer mögliche Ladesäulen nach Ladeleistung angezeigt. Selbst die aktuelle Belegung der Ladepunkte an einem Standort kennt Google Maps in dem Elektroauto. Die Navigation in den Modellen von Tesla zeigt ebenfalls an, wie viele Ladepunkte derzeit an einem Supercharger frei sind. Somit vermeidet man unnötige Umwege und steuert stets eine freie Ladesäule an.
Die Tage der Ladestopp-Planung sind gezählt. Das Fahren eines Elektroautos ist inzwischen genauso unkompliziert wie bei einem klassischen Antrieb.