Der Frühling kommt – ab auf´s E-Bike

01.04.2021

#nutzermeinung

So langsam wird es draußen wärmer und es ist höchste Zeit, das E-Bike zu checken. Nur mit einem gut gepflegten Rad lässt dich das Radfahren mit Rückenwind unbeschwert auf jedem Kilometer genießen. Nur um noch mal kurz die Begrifflichkeiten zu klären: Meist ist ein Pedelec (Pedal Electric Cycle) gemeint, wenn vom E-Bike gesprochen wird. Der E-Motor unterstützt den Antrieb bis zu 25 km/h, wenn der Fahrer in die Pedalen tritt. Ein S-Pedelec tut dies sogar bis Tempo 45 km/h. Ein E-Bike ist genau genommen ein elektrisches Zweirad, das ohne Trittbewegung durch den Motor angetrieben wird. Aber auch wir reden hier vom E-Bike, wenn es um´s Fahrrad mit E-Hilfsmotor geht.


Was erwartet Sie in diesem Beitrag?

  • Tipps für den Akku

  • Der Frühlingscheck


Tipps für den Akku

Hand auf´s Herz: Haben Sie die Bedienungsanleitung ihres E-Bikes gelesen? Auch die Hinweise für das sichere Überwintern? Nein? Macht nichts, denn viel gibt es nicht zu wissen. Um ihren Akku gut durch den nächsten Winter zu bringen, beachten Sie diese einfachen Hinweise:

  • Belassen Sie den Akku über den Winter nicht im Freien, tiefe Temperaturen können dem Energiespeicher schaden. Am besten ist eine Lagerung zwischen 16 und 22 Grad.

  • Laden Sie den Akku vor dem Einlagern auf 60 bis 80 Prozent Ladezustand und prüfen Sie alle drei Monate den Ladestand – ggf. etwas nachladen, aber nicht vollladen!

  • Vermeiden Sie unbedingt das komplette Entladen des Akkus während der Winterpause.

  • Wer auch im Winter mit dem eBike unterwegs ist und den Akku tagsüber nicht im Warmen lagern kann, sollte nicht mit voller Power losfahren, sondern eine geringere Motorleistung wählen und langsamer losfahren. So hat der Akku die Möglichkeit, warm zu werden. Nach zwei bis drei Kilometern können Sie die gewohnte Motorleistung abrufen.

    Tipp: Für viele Akkus gibt es Winterhüllen, z.B. aus Neopren. Diese schützen den Akku nicht nur vor Verschmutzung, z.B. Streusalz, sondern halten auch die Wärme lange, was der Leistung und der Lebensdauer entgegen kommt.

    Denken sie auch daran, einen stark abgekühlten Akku nicht zu laden, sondern zu warten, bis diese sich auf mindestens zehn Grad Celsius erwärmt hat. Alternativ können Sie den Akku gleich nach einer längeren Fahrt laden, dann ist dieser durch die Eigenerwärmung ausreichend warm.

Um Ihren Akku nach dem Winter für die neue Saison wieder fit zu machen, folgen Sie bitte diesen Tipps:

  • Führen Sie vor dem Aufladen des Akku eine gründliche Sichtprüfung durch. Laden Sie den Akku auf keinen Fall auf, wenn Sie Risse, Ausbeulungen oder andere Schäden bemerken. Suchen Sie im Zweifel Ihren Fahrradhändler auf.

  • Führen Sie ebenfalls eine Sichtprüfung des Ladegerätes durch, hier insbesondere an den Kabeln und Steckern.

  • Sind die Ladekontakte am Akku sauber oder weisen diese Korrosion auf? Lassen Sie in diesem Fall die Kontakte im Fachhandel prüfen und reinigen. Gleiches gilt für die Kontakte am Fahrrad, insbesondere Feuchtigkeit könnte im Laufe der Wintermonate zu Korrosion geführt haben.

  • Laden Sie den Akku ausschließlich mit einem originalen Ladegerät auf und setzen ihn anschließend im Fahrrad ein, achten Sie darauf, dass alle Kontakte sauber und trocken sind.

  • Schalten Sie das E-Bike ein und prüfen Sie, ob alle Anzeigen wie gewohnt aktiviert werden – bei der Anzeige von Fehlern, bitte sofort wieder abschalten, den Akku entnehmen und den Fachhandel zu Rate ziehen.

  • Ersetzen Sie Akku oder Ladegeräte ausschließlich mit originalem Ersatzteilen – Nachbauten, unsachgemäße Reparaturen und nicht passende Ladegeräte können zu Schäden und zur Zerstörung führen, auch Brände sind nicht auszuschließen.

  • Fragen Sie ihren Fachhändler, ob es ggf. ein Softwareupdate für Ihr E-Bike gibt – dies ist durchaus üblich und kann das Fahrerlebnis verbessern.

  • Besitzen bzw. betreiben Sie eine Photovoltaikanlage? Dann laden sie den Akku am besten tagsüber, so können Sie Ihren selbst erzeugten Strom bestmöglich nutzen.

Bemerken Sie eine stark gesunkene Reichweite, muss der Akku nicht defekt sein. Fahren Sie ein paar Kilometer mit dem Rad und laden Sie den Akku erneut vollständig auf. Über die Wintermonate kann es zu Abweichungen der Reichweitenanzeige kommen, die sich nach wenigen Ladevorgängen wieder korrigiert. Bei bleibenden Abweichungen der Reichweite kontaktieren Sie Ihren Fachhändler, dieser kann den Akku prüfen und ggf. ersetzen.



Abb: Mit dem E-Bike neue Seiten der Stadt erkunden (Foto: Dirk Kunde)


Ab in den Frühling

Die meisten Fahrradfachhändler bieten Frühlingschecks an, doch auch Sie können bereits zuhause die wichtigsten Komponenten selber einer Vorkontrolle unterziehen.

  1. Führen Sie eine gründliche Sichtkontrolle aller Komponenten durch. Entfernen Sie ggf. vorab Verschmutzungen, insbesondere an Bremsen, Kette und Schaltung.

    Leichter Flugrost kann mit handelsüblichen Sprays und Ölen begegnet werden. Bei auch nur leichten Rissen am Lenker oder der Sattelstange ist das Fahrrad auf keinen Fall zu benutzen, bevor die Teile ausgetauscht wurden.

  2. Prüfen Sie ggf. mit einer zweiten Person zusammen, die Bremsen und die Beleuchtung an Ihrem E-Bike. Bei Funktionsstörungen sollten Sie ihren Fahrradfachhändler aufsuchen.

  3. Prüfen Sie ebenfalls die Reifen auf Dichtigkeit und die Profiltiefe. Gerade im Frühling sind die Straßen und Wege oft noch feucht oder morgens leicht vereist. Ein ausreichend tiefes Profil schützt vor dem Wegrutschen und Stürzen. Ziehen im Zweifel ihren Fachhändler zu Rate und ersetzen die Decken. Empfehlenswert sind so genannten „unplattbare“ Reifendecken, die vor einem „Platten“ schützen.

    Achten Sie unbedingt auf einen ausreichenden Reifendruck entsprechend den Herstellerhinweisen. Ein zu niedriger Reifendruck erhöht die Abnutzung und die Unfallgefahr und kostet unnötig Energie und Kraft.

  4. Hat Ihre Kette zu viel Spiel? Mehr als ein bis zwei Zentimeter sollte sich die Kette nicht auf- und abbewegen lassen.

  5. Quietschen und Schleifgeräusche sind nicht nur nervig, sie kosten auch Kraft und Energie beim Fahren und führen zu Materialabnutzung. Ziehen sie ggf. ihren Fachhändler zu Rate, damit ihr Fahrrad möglichst leicht läuft.

  6. Besonderes Augenmerk sollte auf der vollen Funktionalität der Bremsen liegen. E-Bikes werden oft mit höheren Geschwindigkeiten bewegt, daher sollten die Bremsen maximale Funktionalität aufweisen.



Dieser Blogartikel spiegelt die Meinung eines unabhängigen Community-Mitglieds wieder. Er beinhaltet keine offizielle E.ON Position oder Meinung.

10 Kommentare
2021-04-29T14:53:28Z
Donnerstag, 29.04.2021 um 16:53 Uhr
Schützt e-Bike fahren die Umwelt? Die Produktion der Batterie kann ja nicht ideal sein. Ich verstehe es, wenn Leute vom Auto auf ein E-Bike umsteigen, aber passiert das wirklich?
2021-04-29T15:24:28Z
Donnerstag, 29.04.2021 um 17:24 Uhr
Kathrin Leese:
Schützt e-Bike fahren die Umwelt? Die Produktion der Batterie kann ja nicht ideal sein. Ich verstehe es, wenn Leute vom Auto auf ein E-Bike umsteigen, aber passiert das wirklich?

Hallo Kathrin,

ich meine, es passiert. Ich kenne etliche, die von der Unterstützung beim Treten begeistert sind. Man kommt halt nicht mehr verschwitzt im Büro oder beim Termin an. Die Verkaufszahlen von E-Bikes geben mir da sicher recht. 

Ok, wer jeden Tag 25 km zur Arbeit fährt, steigt bestimmt nicht auf ein E-Bike um. Aber für kürzere Strecken kann ich mir das an Tagen mit gutem Wetter vorstellen. Und dann bringt der Umstieg auch etwas, denn gerade auf kurzen Strecken ist der Verbrenner ineffizient, weil die Abgasreinigung noch nicht "auf vollen Touren" funktioniert. 

2021-04-30T04:11:06Z
Freitag, 30.04.2021 um 06:11 Uhr
In meinem eigenen, beruflichen Umfeld sind bereits etliche Kolleginnen vom PKW auf das eBikw umgestiegen, um zur Arbeit zu kommen. 


Ja, es passiert. 


Ich verstehe auch immer die Diskussion um die angeblich so dramatischen Umweltauswirkungen der Produktion von Batterien nicht. Da kauft sich jemand ein eBike und fährt damit - im Idealfall - jeden Tag und ersetzt viele Kilometer mit dem PKW, d.h. es werden Lärm, Abgase, Feinstaub und Abwärme vermieden. Wer jetzt über den "bösen" Akku meckern, den möchte ich fragen, ob sie oder er sich die gleichen Fragen gestellt hat, als die elektrische Zahnbürste, der Akkuschrauber oder der batteriebetriebene Rasenmäher gekauft wurden, die  - vergleichsweise - viel seltener genutzt werden. Stellen wir uns diese Frage nach der Umweltbilanz - die ja berechtigt ist - bei allen anderen Produkten auch, die wir kaufen?


Klar, ein eBike kaufen und dann selten benutzen, ist Unfug, daher empfehle ich den Kauf eines eBikes nur dann, wenn man es als Fahrzeug nutzt, also so gut wie täglich, und nicht als Spielzeug, um im Urlaub damit einen Berg raufzufahren,

Übrigens wäre es gesünder, den Fernseher nicht per Fernbedienung zu betreiben, sondern - wie früher - zum Umschalten auch mal aufzustehen...in der Fernbedienung sind ja auch Batterien oder Akkus und die wird täglich vlt. ein bis zwei Sekunden genutzt.

2021-05-26T13:34:47Z
Mittwoch, 26.05.2021 um 15:34 Uhr

Wie viel wiegt so ein e-Bike wie auf dem Foto? Ich würde es nur ungern draußen abstellen wollen und müsste es in die Wohnung oder in den Keller tragen, weil ich sonst keine andere Möglichkeit habe...da mir diese Fahrräder aber sehr klobig vorkommen, kam es für mich bisher nicht ernsthaft in Frage.. 


2021-05-26T14:37:27Z
Mittwoch, 26.05.2021 um 16:37 Uhr
Hi Pascal,

das Rad auf dem Foto wiegt rund 27 kg. Das will man keine Treppen hochtragen. Muss man auch nicht. Der Akku ist herausnehmbar und lädt an der häuslichen Schuko-Steckdose. Aber in Sachen Diebstahl (als auch Wetterschutz) bleibt ein überdachter, gesicherter Stellplatz die besser Wahl - lässt einen nachts ruhiger schlafen. 

2021-05-27T14:09:59Z
Donnerstag, 27.05.2021 um 16:09 Uhr
Dirk Kunde:
Hi Pascal,

das Rad auf dem Foto wiegt rund 27 kg. Das will man keine Treppen hochtragen. Muss man auch nicht. Der Akku ist herausnehmbar und lädt an der häuslichen Schuko-Steckdose. Aber in Sachen Diebstahl (als auch Wetterschutz) bleibt ein überdachter, gesicherter Stellplatz die besser Wahl - lässt einen nachts ruhiger schlafen. 


Oh man, an diese Lösung hatte ich Trottel nicht gedacht. Aber ändert wohl wie du schon sagst leider trotzdem wenig an der Tatsache, dass man das Rad nicht an der Straße abstellen will.. 

2021-05-27T15:49:51Z
Donnerstag, 27.05.2021 um 17:49 Uhr
Pascal.Rose:
Dirk Kunde:
Hi Pascal,

das Rad auf dem Foto wiegt rund 27 kg. Das will man keine Treppen hochtragen. Muss man auch nicht. Der Akku ist herausnehmbar und lädt an der häuslichen Schuko-Steckdose. Aber in Sachen Diebstahl (als auch Wetterschutz) bleibt ein überdachter, gesicherter Stellplatz die besser Wahl - lässt einen nachts ruhiger schlafen. 


Oh man, an diese Lösung hatte ich Trottel nicht gedacht. Aber ändert wohl wie du schon sagst leider trotzdem wenig an der Tatsache, dass man das Rad nicht an der Straße abstellen will.. 


Auf keinen Fall auf der Straße abstellen, vlt noch jeden Tag an der gleichen Stelle. Da kann man gleich ein "bitte nehmen"-Schild rankleben. eBikes werden ohne Ende geklaut - meins war auch nach einem Arztbesuch weg, spurlos und das trotz massiven ABUS-Bügelschloss mit Sicherheitsstufe 14!
2021-05-31T13:02:52Z
Montag, 31.05.2021 um 15:02 Uhr
Julian Affeldt:
Pascal.Rose:
Dirk Kunde:
Hi Pascal,

das Rad auf dem Foto wiegt rund 27 kg. Das will man keine Treppen hochtragen. Muss man auch nicht. Der Akku ist herausnehmbar und lädt an der häuslichen Schuko-Steckdose. Aber in Sachen Diebstahl (als auch Wetterschutz) bleibt ein überdachter, gesicherter Stellplatz die besser Wahl - lässt einen nachts ruhiger schlafen. 


Oh man, an diese Lösung hatte ich Trottel nicht gedacht. Aber ändert wohl wie du schon sagst leider trotzdem wenig an der Tatsache, dass man das Rad nicht an der Straße abstellen will.. 




Auf keinen Fall auf der Straße abstellen, vlt noch jeden Tag an der gleichen Stelle. Da kann man gleich ein "bitte nehmen"-Schild rankleben. eBikes werden ohne Ende geklaut - meins war auch nach einem Arztbesuch weg, spurlos und das trotz massiven ABUS-Bügelschloss mit Sicherheitsstufe 14!

Krass, wie beschissen. Hoffentlich versichert? Ja aber das klingt schon fast danach, dass man so ein Rad nichtmal für einen kurzen Arzbesuch an die Straße stellen sollte.. verrückt. 

2021-06-18T12:41:20Z
Freitag, 18.06.2021 um 14:41 Uhr

Gibt es e-Bikes, die während der Fahrt den Akku aufladen können? Bei E-Autos geht das ja, wenn auch nur minimal?

2021-06-18T12:53:19Z
Freitag, 18.06.2021 um 14:53 Uhr
kjel bronow:

Gibt es e-Bikes, die während der Fahrt den Akku aufladen können? Bei E-Autos geht das ja, wenn auch nur minimal?


Hier müssen wir unterscheiden:

Treten mit aktiver Motorunterstützung (bis 25 km/h): Macht physikalisch ja keinen Sinn, da das Laden ja einen Energieaufwand darstellt, der Motor aber gleichzeitig Energie abgibt.

Treten ohne aktive Motorunterstützung: (über 25 km/h und Motor aus): Wäre theoretisch möglich, aber dann müsstest du für das Fahren (viel) Kraft aufwenden und zusätzlich noch mehr Kraft, um den Akku zu laden. Das wäre so, als würdest du dauerhaft steil bergauf fahren.


Bremsen: Tatsächlich gibt es wenigen Modelle, die - wie beim Elektroauto - beim Bremsen Energie in die Batterie zurück speisen können (dabei wird die Bewegungsenergie des Rades inkl. Mensch in Form von Strom in der Batterie gespeichert). In der Folge wird das Rad langsamer (Bewegungsenergie wird in Strom umgewandelt). Beim Auto ergibt das Sinn, da ein PKW viel schwerer als ein Fahrrad ist und viel mehr Bewegungsenergie im Auto vorhanden ist (kinetische Energie). Da ein Fahrrad kaum mehr als 25 kg wiegt, ist die gespeicherte Bewegungsenergie viel, viel geringer, daher ergibt das keinen Sinn. Ausnahme wäre das Bergab-Fahren, hier kann im Gefällt Energie gewonnen werden, die beim nächsten Anstieg dann zur Verfügung steht. Das Ganze hat sich aber nicht großartig durchgesetzt. Mir ist nur Flyer bekannt, die das mal gemacht haben (oder ggf. immer noch machen).

Fazit: Der Energieaufwand bzw der Strombedarf bei einem Elektrofahrrad ist pro km so gering (ca. 5-10 Wh pro km - Auto 150-250 Wh pro km), dass sich der ganze Steuerungsaufwand nicht lohnt.

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