Der Frühling kommt – ab auf´s E-Bike
#nutzermeinung
So langsam wird es draußen wärmer und es ist höchste Zeit, das E-Bike zu checken. Nur mit einem gut gepflegten Rad lässt dich das Radfahren mit Rückenwind unbeschwert auf jedem Kilometer genießen. Nur um noch mal kurz die Begrifflichkeiten zu klären: Meist ist ein Pedelec (Pedal Electric Cycle) gemeint, wenn vom E-Bike gesprochen wird. Der E-Motor unterstützt den Antrieb bis zu 25 km/h, wenn der Fahrer in die Pedalen tritt. Ein S-Pedelec tut dies sogar bis Tempo 45 km/h. Ein E-Bike ist genau genommen ein elektrisches Zweirad, das ohne Trittbewegung durch den Motor angetrieben wird. Aber auch wir reden hier vom E-Bike, wenn es um´s Fahrrad mit E-Hilfsmotor geht.
Was erwartet Sie in diesem Beitrag?
Tipps für den Akku
Der Frühlingscheck
Tipps für den Akku
Hand auf´s Herz: Haben Sie die Bedienungsanleitung ihres E-Bikes gelesen? Auch die Hinweise für das sichere Überwintern? Nein? Macht nichts, denn viel gibt es nicht zu wissen. Um ihren Akku gut durch den nächsten Winter zu bringen, beachten Sie diese einfachen Hinweise:
Belassen Sie den Akku über den Winter nicht im Freien, tiefe Temperaturen können dem Energiespeicher schaden. Am besten ist eine Lagerung zwischen 16 und 22 Grad.
Laden Sie den Akku vor dem Einlagern auf 60 bis 80 Prozent Ladezustand und prüfen Sie alle drei Monate den Ladestand – ggf. etwas nachladen, aber nicht vollladen!
Vermeiden Sie unbedingt das komplette Entladen des Akkus während der Winterpause.
Wer auch im Winter mit dem eBike unterwegs ist und den Akku tagsüber nicht im Warmen lagern kann, sollte nicht mit voller Power losfahren, sondern eine geringere Motorleistung wählen und langsamer losfahren. So hat der Akku die Möglichkeit, warm zu werden. Nach zwei bis drei Kilometern können Sie die gewohnte Motorleistung abrufen.
Tipp: Für viele Akkus gibt es Winterhüllen, z.B. aus Neopren. Diese schützen den Akku nicht nur vor Verschmutzung, z.B. Streusalz, sondern halten auch die Wärme lange, was der Leistung und der Lebensdauer entgegen kommt.
Denken sie auch daran, einen stark abgekühlten Akku nicht zu laden, sondern zu warten, bis diese sich auf mindestens zehn Grad Celsius erwärmt hat. Alternativ können Sie den Akku gleich nach einer längeren Fahrt laden, dann ist dieser durch die Eigenerwärmung ausreichend warm.
Um Ihren Akku nach dem Winter für die neue Saison wieder fit zu machen, folgen Sie bitte diesen Tipps:
Führen Sie vor dem Aufladen des Akku eine gründliche Sichtprüfung durch. Laden Sie den Akku auf keinen Fall auf, wenn Sie Risse, Ausbeulungen oder andere Schäden bemerken. Suchen Sie im Zweifel Ihren Fahrradhändler auf.
Führen Sie ebenfalls eine Sichtprüfung des Ladegerätes durch, hier insbesondere an den Kabeln und Steckern.
Sind die Ladekontakte am Akku sauber oder weisen diese Korrosion auf? Lassen Sie in diesem Fall die Kontakte im Fachhandel prüfen und reinigen. Gleiches gilt für die Kontakte am Fahrrad, insbesondere Feuchtigkeit könnte im Laufe der Wintermonate zu Korrosion geführt haben.
Laden Sie den Akku ausschließlich mit einem originalen Ladegerät auf und setzen ihn anschließend im Fahrrad ein, achten Sie darauf, dass alle Kontakte sauber und trocken sind.
Schalten Sie das E-Bike ein und prüfen Sie, ob alle Anzeigen wie gewohnt aktiviert werden – bei der Anzeige von Fehlern, bitte sofort wieder abschalten, den Akku entnehmen und den Fachhandel zu Rate ziehen.
Ersetzen Sie Akku oder Ladegeräte ausschließlich mit originalem Ersatzteilen – Nachbauten, unsachgemäße Reparaturen und nicht passende Ladegeräte können zu Schäden und zur Zerstörung führen, auch Brände sind nicht auszuschließen.
Fragen Sie ihren Fachhändler, ob es ggf. ein Softwareupdate für Ihr E-Bike gibt – dies ist durchaus üblich und kann das Fahrerlebnis verbessern.
Besitzen bzw. betreiben Sie eine Photovoltaikanlage? Dann laden sie den Akku am besten tagsüber, so können Sie Ihren selbst erzeugten Strom bestmöglich nutzen.
Bemerken Sie eine stark gesunkene Reichweite, muss der Akku nicht defekt sein. Fahren Sie ein paar Kilometer mit dem Rad und laden Sie den Akku erneut vollständig auf. Über die Wintermonate kann es zu Abweichungen der Reichweitenanzeige kommen, die sich nach wenigen Ladevorgängen wieder korrigiert. Bei bleibenden Abweichungen der Reichweite kontaktieren Sie Ihren Fachhändler, dieser kann den Akku prüfen und ggf. ersetzen.
Abb: Mit dem E-Bike neue Seiten der Stadt erkunden (Foto: Dirk Kunde)
Ab in den Frühling
Die meisten Fahrradfachhändler bieten Frühlingschecks an, doch auch Sie können bereits zuhause die wichtigsten Komponenten selber einer Vorkontrolle unterziehen.
Führen Sie eine gründliche Sichtkontrolle aller Komponenten durch. Entfernen Sie ggf. vorab Verschmutzungen, insbesondere an Bremsen, Kette und Schaltung.
Leichter Flugrost kann mit handelsüblichen Sprays und Ölen begegnet werden. Bei auch nur leichten Rissen am Lenker oder der Sattelstange ist das Fahrrad auf keinen Fall zu benutzen, bevor die Teile ausgetauscht wurden.Prüfen Sie ggf. mit einer zweiten Person zusammen, die Bremsen und die Beleuchtung an Ihrem E-Bike. Bei Funktionsstörungen sollten Sie ihren Fahrradfachhändler aufsuchen.
Prüfen Sie ebenfalls die Reifen auf Dichtigkeit und die Profiltiefe. Gerade im Frühling sind die Straßen und Wege oft noch feucht oder morgens leicht vereist. Ein ausreichend tiefes Profil schützt vor dem Wegrutschen und Stürzen. Ziehen im Zweifel ihren Fachhändler zu Rate und ersetzen die Decken. Empfehlenswert sind so genannten „unplattbare“ Reifendecken, die vor einem „Platten“ schützen.
Achten Sie unbedingt auf einen ausreichenden Reifendruck entsprechend den Herstellerhinweisen. Ein zu niedriger Reifendruck erhöht die Abnutzung und die Unfallgefahr und kostet unnötig Energie und Kraft.Hat Ihre Kette zu viel Spiel? Mehr als ein bis zwei Zentimeter sollte sich die Kette nicht auf- und abbewegen lassen.
Quietschen und Schleifgeräusche sind nicht nur nervig, sie kosten auch Kraft und Energie beim Fahren und führen zu Materialabnutzung. Ziehen sie ggf. ihren Fachhändler zu Rate, damit ihr Fahrrad möglichst leicht läuft.
Besonderes Augenmerk sollte auf der vollen Funktionalität der Bremsen liegen. E-Bikes werden oft mit höheren Geschwindigkeiten bewegt, daher sollten die Bremsen maximale Funktionalität aufweisen.