CO2-Emissionen und Geld mit dem E-Auto sparen

01.08.2023

Die Vorteile des abgasfreien Fahrens mit einem E-Auto können Nachbarn und Anwohner direkt riechen. Die Vorteile für die Umwelt mögen nicht sofort sichtbar sein, doch man kann sie sehr genau beziffern. „Unsere Untersuchung zeigt, dass die aktuell eine Million zugelassenen E-Autos mit dem aktuellen Strommix pro Jahr bereits 730.000 Tonnen CO2-Emissionen im Vergleich zu Verbrennern einsparen", sagt Mathias Wiecher, Geschäftsführer bei E.ON Drive.

Der Ladeanbieter hat zusammen mit dem Berliner Beratungsunternehmen Energy Brainpool das CO2-Einsparpotenzial berechnet. Geht man davon aus, dass die E-Autos alle mit Ökostrom gefahren werden, sind es bereits über 2,2 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.

An öffentlichen Ladesäulen von E.ON laden Autofahrer standardmäßig mit 100 Prozent Ökostrom. Wer sein E-Auto über einen E.ON Tarif zuhause lädt, tut das in der Regel ebenfalls mit Ökostrom – denn in neuen Strom-Sonderverträgen werden E.ON-Kunden bereits zu 100 Prozent mit Grünstrom versorgt. Zudem werden alle von E.ON belieferten Haushalte derzeit sukzessive auf Ökostrom umgestellt.

 

22 Millionen Tonnen CO2 einsparen

Mit bis zu 104.000 monatlichen und insgesamt 470.559 E-Auto-Neuzulassungen im Jahr 2022 entwickelt sich die Elektromobilität eindeutig in Richtung Massenmarkt. Die Bundesregierung hält nach wie vor an ihrem Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 fest. „Die geplanten 15 Millionen E-Autos könnten ab dem Jahr 2030 jedes Jahr 18 Millionen Tonnen CO2 einsparen, mit Ökostrom geladen sogar rund 22 Millionen Tonnen“, erklärt Wiecher auf Grundlage der Berechnung. Durch die Energiewende, speziell den Kohleausstieg bis 2030, wird der Anteil von grünem Strom am Strommix immer größer. Im Koalitionsvertrag ist das Ausbauziel erneuerbarer Energien mit 80 Prozent festgeschrieben.

 

Fahrzeugproduktion einbeziehen

Bei dieser Berechnung wird nur der Verbrauch der Kraftstoffe bei den Fahrzeugen vergleichen. Man spricht von einer "Tank-to-Wheel"-Kalkulation, also von der Zapf- oder Ladesäule bis zum Antrieb der Räder. Eine "Well-to-Wheel"-Kalkulation berechnet dagegen die Emissionen von der Ölquelle bis zum Rad. In der Regel werden hierbei auch die Emissionen in der Fahrzeugproduktion berücksichtigt. Aufgrund des noch hohen Energie- und Transportbedarfs bei E-Auto-Batterien benötigt die Betrachtung eine höhere Kilometer-Laufleistung. Aber auch dann ist das E-Auto im Vorteil.

Langfristig ist das E-Auto günstiger

Spannend ist ein Blick auf die Anschaffungskosten eines E-Autos. Noch sind die meisten Elektroautos teurer als vergleichbare Modelle mit Benzin- und Diesel-Motor. Doch eine Studie des Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung kommt zu dem Ergebnis: Langfristig haben batterieelektrische Autos einen Kostenvorteil gegenüber Pkw mit Verbrennungsmotor und das trotz deutlich höherer Kosten für Anschaffung und Ladeinfrastruktur.

 

Kostenvorteil: E-Auto

Während die Kosten für Inspektion, Wartung und Versicherung bei E-Autos in etwa vergleichbar mit denen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sind, führen die geringeren Energiekosten, der Umweltbonus, die Kfz-Steuerbefreiung und die jährliche THG-Quote zu einem Kostenvorteil: So erreichen E-Autos der Mittelklasse bereits nach drei Jahren den Punkt der Kostengleichheit. Im Kleinwagensegment kann es fünf bis acht Jahre dauern, bis E-Fahrzeuge das Kostenniveau von Verbrennern erreicht haben. Die Dauer bis zur Kostengleichheit hängt also von der Fahrzeuggröße ab.


Fahrstrom selbst erzeugen

Außerdem hat die Ladeinfrastruktur einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtkosten eines Elektroautos: Nutzer mit Eigenheim, auf dessen Dach eine Solaranlage Strom erzeugt, haben einen spürbaren Kostenvorteil gegenüber Autobesitzern, die öffentliche Ladestationen nutzen. Bei ausschließlicher Nutzung öffentlicher Ladeinfrastruktur können die Energiekosten um bis zu 42 Prozent höher ausfallen. Die Nutzung eigener Lademöglichkeiten in Kombination mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage erhöht den Kostenvorteil eines Elektroautos gegenüber einem Benziner um bis zu 12.000 Euro über 15 Jahre.

2 Kommentare
2023-08-05T20:07:34Z
Samstag, 05.08.2023 um 22:07 Uhr
Das ist alles gut & richtig. Allerdings sind Elektrofahrzeuge eben längst noch nicht für alle bezahlbar bzw. ist diese eine gesparte Tonne CO2 pro Jahr halt unglaublich teuer bezahlt. Darum habe ich mich z.B. für ein Erdgas-Fahrzeug entschieden (Skoda Octavia mit circa 3.5kg / 100km Verbrauch). Leider ist seit Ende Juni kaum noch eine Zapfsäule hier bei mir in Hamburg zu finden und nach meinem Kenntnisstand sind es Streitigkeiten zwischen eon und Aral bzw. ähnliche technische Modifikationen, die dafür sorgen, dass diese umweltfreundliche Antriebstechnik (an allen Stationen wurde 100% Biomethan verkauft) torpediert wird. Von eon als Grundversorger der Stadt Hamburg erwarte ich, dass alle Grundbedürfnisse der Einwohner erfüllt werden! Bitte einfach erstmal die aktuelle Versorgung mit Biogas sicherstellen und dann über die rosige Elektrozukunft schwadronieren! Der Weg dahin ist lang und mit Erdgas (wichtig besonders im Schwerlastverkehr!) vernünftig bereitet!
2023-08-09T11:14:11Z
Mittwoch, 09.08.2023 um 13:14 Uhr
Hallo Ryan,

guter Hinweis zur Tanksituation. Ich habe mich eh schon gefragt, wo Leute mit Gas-Autos tanken. Die Säulen sieht man echt selten. Ich vermute auch mal, es liegt daran, dass die Tankstellenbetreiber die Kosten scheuen, alles anzubieten: Gas, Strom, Wasserstoff sowie Benzin und Diesel.

Natürlich sind E-Autos noch zu teuer. Wie bei jeder neuen Technologie. Das Herzstück ist die Batterie. Hier sehe ich die größten "Schrauben" für die Reduktion von CO2 in der Herstellung als auch in Sachen Fahrzeugpreis. Wer das in den Griff bekommt, hat die besten Chancen auf dem Markt.

Gruß

Dirk

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