Auf dem Markt tummeln sich Elektroautos verschiedenster Autohersteller aus aller Welt. Und mit ihnen auch verschiedene Ladekabel und Steckertypen. Das Problem: Es gibt keinen weltweiten Standard für die Ladeverbindung bei Elektroautos. Trotzdem setzten sich in den letzten Jahren einige Stecker und Ladekabel in Europa durch. Wir stellen Ihnen die gängigsten Anschlüsse für Elektrofahrzeuge vor und sagen Ihnen worauf Sie achten müssen.
Mode 2-Ladekabel gibt es in den verschiedensten Varianten. Oft wird es zum Anschluss an eine gewöhnliche Haushaltssteckdose vom Automobil-hersteller werkseitig mitgeliefert. So können Elektroautofahrer zumindest erst einmal an der Haushaltssteckdose Notladen. Die Kommunikation zwischen Elektroauto und Ladeanschluss übernimmt dabei eine Box, die zwischen dem Fahrzeugstecker und Anschlussstecker geschaltet ist (ICCB, in cable control Box).
Das Mode 3-Ladekabel ist ein Verbindungskabel zwischen Ladestation und Elektroauto. In Europa hat sich der Typ 2-Stecker als Standard durchgesetzt. Um Ihr Elektroauto zu laden, benötigen Sie entweder ein Mode 3-Ladekabel von Typ 2 auf Typ 2 (z.B. für Renault ZOE) oder ein Mode 3-Ladekabel von Typ 2 auf Typ 1 (z.B. für Nissan Leaf). Mode 3-Ladekabel lassen Lade-leistungen bis zu 43 kW zu. Viele öffentliche Ladesäule sind oftmals mit zusätzlichen Typ-2-Steckdosen ausgestattet, da Ladekabel mit Typ 1 in Europa seltener verbreitet sind. Dadurch können sie mit Ihrem mitgebrachtem Kabel weiterhin laden.
Schuko-Steckdose | Typ 1 Stecker | Typ 2 Stecker | CHAdeMO Stecker | Tesla Supercharger | Combo-Stecker | |
Ladeart | AC-Laden | AC-Laden | AC-Laden | DC-Laden | DC-Laden | AC- und DC-Laden |
Ladekabel | Mode 2 Ladekabel | Mode 3 Ladekabel | Mode 3 Ladekabel | Kabel wird von der Ladestation bereitgestellt | Kabel wird von der Ladestation bereitgestellt | Kabel wird von der Ladestation bereitgestellt |
Maximale Ladeleistung | einphasig bis zu 2,3 kW | einphasig bis zu 7,4 kW | dreiphasig bis zu 43 kW | bis zu 150kW | bis zu 120 kW | bis zu 350 kW |
Auch an einer Steckdose lässt sich ein Elektroauto aufladen. Allerdings raten wir Ihnen davon ab, weil zum Laden durchgängig viel Strom fließen muss, dieser Anschluss dafür nicht ausgelegt ist. Im schlimmsten Fall könnte es zu einem Kabelbrand kommen.
Beim Typ 1-Stecker handelt es sich um einen einphasigen Stecker, welcher Ladeleistungen bis zu 7,4 kW (230 V, 32 A) erlaubt. Der Standard wird vor allem in Automodellen aus dem asiatischen Raum verwendet und ist in Europa eher unüblich, weshalb es kaum Ladesäulen mit fest angebrachtem Typ 1-Ladekabel gibt.
Der dreiphasige - auch Mennekes-Stecker genannte - Stecker ist im europäischen Raum am weitesten verbreitet und wurde als Standard festgelegt. Im privaten Raum, sowie öffentlichen Raum sind Ladeleistungen bis zu 43 kW (400 V, 63 A) möglich.
Die meisten öffentlichen Ladestationen sind mit einer Typ 2-Steckdose ausgestattet. Daran kann jedes Mode 3-Ladekabel angeschlossen werden, also können sowohl Elektroautos mit Typ 1 als auch Typ 2-Stecker geladen werden.
Hierbei handelt sich um ein Schnellladesystem, das in Japan entwickelt wurde. Es erlaubt Ladevorgänge von bis zu 100 kW. Folgende Hersteller bieten Elektroautos an, die mit dem CHAdeMO-Stecker kompatibel sind: BD Otomotive, Citroën, Honda, Kia, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Peugeot, Subaru, Tesla (mit Adapter) und Toyota.
Dabei handelt es sich um eine technisch abgewandelte Variante des Typ 2-Ladekabels. Diese erlauben eine Aufladung des Tesla Model S zu 80% innerhalb von 30 Minuten bei einer Ladeleistung von bis zu 120 kW (DC-Gleichstrom). Andere Elektroautos können die Schnellladestationen bislang nicht nutzen, wobei das US-Unternehmen mögliche Kooperationen offen hält.
Weniger im privaten, aber im öffentlichem Raum werden sogenannte Combo-Stecker genutzt. Der CCS-Stecker (Combined Charging System) ergänzt den Typ 2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungs-kontakten um eine Schnellladefunktion und unterstützt AC- und DC-Laden (Wechselstrom- und Gleichstromladen) mit bis zu 350 kW.
Mit Wechselstrom werden Elektrofahrzeuge geladen, wenn sie im heimischen oder öffentlichen Bereich an einer üblichen 230-V-Steckdose (Schuko) oder an einem Typ-2-Stecker angeschlossen sind. In diesem Fall muss das fahrzeuginterne Ladegerät mit AC/DC-Wandler den Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln, um elektrische Energie in den Akku einspeisen zu können.
Schnellladen erfolgt mit Gleichstrom. Der Strom wird hier direkt in die Batterie geladen, der teure und schwere Gleichrichter ist in der Ladestation verbaut. Dabei setzen die europäischen Hersteller auf das Combined Charging System CCS.
Das zweite Schnellladesystem ist der von einem japanischen Konsortium entwickelte CHAdeMO. Beide Varianten ermöglichen hohe Ladeleistungen. Allerdings sind DC-Ladestationen deutlich teurer als AC-Ladestationen und werden daher hauptsächlich im öffentlichen Bereich eingesetzt.
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